Nachricht 87, 2034: "Die Durchschnittstemperatur ist um 5,5°C gestiegen. Diejenigen, die es nicht übers Herz bringen, ihre verbleibenden Haustiere, Ratten und Ungeziefer zu essen, verhungern zwangsläufig. Ressentiments, Hass und Krieg herrschen vor. Atomangriffe und Gegenangriffe zerstören die grundlegenden Bedingungen für das Leben auf der Erde endgültig. Der letzte Mensch auf der Welt stirbt."
Das Ende des Anthropozäns wurde von Wissenschaftlern seit Jahrzehnten erwartet. Aber niemand hat zugehört. Die Menschheit marschierte mit offenen Augen in ihr Verderben. Jede Klimamaßnahme und jedes vereinbarte Ziel, das seit 2015 vom IPCC festgelegt wurde, wurde verfehlt. Überall brach Panik aus, als die Welt mit den drastischen und katastrophalen Folgen ihrer Untätigkeit konfrontiert wurde. Einzelne Länder schlossen sich zusammen, indem sie ineffektive Föderationen bildeten, um gegen den Anstieg der globalen Temperaturen zu kämpfen. Sie bauten gigantische Dämme, pumpten CO² und Methan zurück in den Boden oder versuchten sogar mit Hilfe riesiger Segel in der Umlaufbahn, große Teile der Erdoberfläche zu verschatten, um zu verhindern, dass die Sonnenstrahlen die Polkappen erreichen. Andere Länder sterilisierten ihre Bevölkerung bewusst und bauten hohe Mauern, um die ständig anschwellenden Massen von Flüchtlingen fernzuhalten. Spätestens im Jahr 2032 war jedoch allen klar, dass der Kampf gegen die selbstverschuldete Klimakatastrophe verloren war. Die Welt brauchte keine außerirdische Invasion oder kosmische Intervention, keinen Atomkrieg oder unkontrollierbare Technologien, um ihr Verderben und ihre Auslöschung herbeizuführen; alles, was sie brauchte, war weiterzumachen wie zuvor.
"Die Welt wird nicht von denen zerstört, die Böses tun, sondern von denen, die zusehen, ohne etwas zu tun." Albert Einstein
